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MUNZINGER Pop

Hanne Hukkelberg

norwegische Sängerin und Musikerin
Geburtstag: 17. April 1979 Kongsberg
Klassifikation: Rock (allgemein), Singer/Songwriter
Nation: Norwegen

Pop-Archiv International 10/2019 vom 15. Oktober 2019 (Kai Florian Becker)


Einordnung Die norwegische Sängerin, Komponistin und Multiinstrumentalistin Hanne Hukkelberg arbeitete von Beginn ihrer Karriere an mit einer Vielzahl an Einflüssen, Instrumenten und Sounds und hat sich so international einen Namen gemacht. Hukkelberg, die bereits mit Nina Simone, Joni Mitchell und Björk verglichen wurde, habe seit jeher "ein Händchen für kleine Geheimnisse und liebevolle Details", hieß es ("www.neolyd.com", 26.7.2019).

Herkunft Hanne Hukkelberg wurde am 17. April 1979 im norwegischen Kongsberg geboren. Schon mit drei Jahren fing sie an zu singen und diverse Instrumente wie Gitarre, Klavier und Schlagzeug zu erlernen. Mit der Zeit entwickelte sie ein Faible für Jazz und Rock und auch für Doom Metal. So war sie zwischen 1999 und 2003 Sängerin der norwegischen Doom Metal-Band FUNERAL und ist auf deren zweitem Album "In Fields Of Pestilent Grief" (2002) zu hören. Zu jener Zeit studierte sie an der "National Academy Of Music" in Oslo, wo sie 2003 ihren Abschluss machte.

Debütalbum Während ihres Studiums lernte sie Kåre Christoffer Vestrheim, Gründer und Mitbesitzer von "Propeller Music Division" (Studio und Label), Produzent und Komponist, kennen. Er wurde fortan ihr Mentor und produzierte Hukkelbergs 2003er EP "Cast Anchor" und ihr Debütalbum "Little Things". Das erschien 2004 erst nur in Norwegen und dann 2005 weltweit. Mittels Banjo, Akkordeon, Geigen, Glockenspiel und Regengeräuschen erschuf sie eine ganz eigene Musik, die das Onlinemagazin "Pitchfork" (27.6.2005) wie folgt umschrieb: "This homespun assortment of minute individual sound particles is assembled into an astonishingly seamless mosaic over which Hukkelberg crafts her breezily jazzy electronic pop- the resulting effect of which is something like watching an artisan build a functional wristwatch out of spun glass and raw sugar cane." Die britische Zeitung "The Sunday Times" listete das Album als eines der "Records Of The Year" ("www.thetimes.co.uk", 4.12.2005).

Im darauf folgenden Jahr legte H. mit "Rykestrasse 68" nach. Das Album war nicht nur nach einem Ort in Berlin benannt, es entstand auch in der deutschen Metropole. H. sei sich nicht zu schade, "dem Hörer etwas eingängiger entgegenzutreten", schrieb das Online-Magazin "Plattentests.de" (2007). Und weiter: "Nicht, dass ihre experimentelle Ader vollkommen leergesaugt wäre, aber der Vordergrund wird nicht mehr durch die Strukturfindung in einem Sammelsurium unkonventioneller Klangkörper bestimmt. (…) Ein Stück weit feinfühlige Emotionalität geht dadurch in dem abwechslungsreichen Programm zwischen Soul, Jazz und Elektronik und immer noch genügend Wunderlichem unweigerlich verloren. Und das ist gar nicht mal schlecht." Für das Album, auf dem das PIXIES-Cover "Break My Body" enthalten ist, wurde sie 2007 mit einem norwegischen "Grammy" geehrt.

Mit dem neuen Material im Gepäck trat sie im Vorprogramm der US-Band WILCO und auch des schwedischen Singer-Songwriters José González auf. Im Mai 2008 erschien der Soundtrack zu dem Film "Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia", für den H. den Song "Lucy" beisteuerte.

2009 erschien das Album "Blood From A Stone". Das "Paste Magazine"-Online (26.5.2009) schrieb dazu: "For all its synths and studio treatment, the music on 'Blood From A Stone' feels warm, lived in and the slightest bit coy. While it lacks the propulsive edge of, say, the Knife, Hukkelberg's work has a definite orchestral sense, the hallmark of someone who has listened to her share of Cocteau Twins, which is never a bad thing."

Gastauftritte Im Jahr darauf gastierte sie auf der Platte "Heavy Metal Fruit" der norwegischen Band MOTORPSYCHO. Zudem zog H. nach New York um, trat dort solo auf und schrieb neue Songs. 2011 war sie auf der HUNTSVILLE-Veröffentlichung "For Flowers, Cars And Merry Wars" und auf dem HEROES & ZEROS-Debüt "Ghostly Kisses" (Track: "Wistful Hands") zu hören.

Im Februar 2012 erschien dann das "düstere, exzentrische Album" "Featherbrain" ("www.rollingstone.de", 9.2.2012). Sie gäbe "sich darauf dunkel, exzentrisch und experimentierfreudig – eine Mischung, die Freunden von Zola Jesus und Fever Ray sicher gefallen dürfte".

Danach ließ es H. ruhiger angehen, half allerdings Bryan Ferry und Todd Terjes bei der Umsetzung ihrer neuen Version des Robert-Palmer-Songs "Johnny And Mary" (2014).

Ihr nächstes Solowerk "Trust" veröffentlichte sie erst im Jahr 2017. Das "Music & Riots Magazine" sprach von ihrem möglicherweise "most ambitious and exploratory effort. ( ... ) An epic sparkle with traditional and remarkable experimental pop, but with a modern design and twist. Conceptual and brilliantly constructed, trust is set at a time where digital is taking over, and explores in perfection the strange duality of human life in this digital era" ("www.musicandriots.com", 20.10.2017). Den Song "Embroidery" hatte sie für ihre norwegische Kollegin Emilie Nicolas komponiert; er landete aber dann auf "Trust", wobei Nicolas an der Entstehung des Songs mitgewirkt hatte.

Familiäre Bande Mitte August 2019 erschien über ihr eigenes Label "Hukkelberg Music" ihr sechstes Album "Birthmark". Diesmal standen Pop, Soul und R&B im musikalischen Mittelpunkt. Die Songs basieren auf Improvisationen, die am Klavier ihrer verstorbenen Großmutter entstanden. Zu ihrer Intension meinte H.: "Ich habe meine Großmutter wirklich sehr geliebt. Die Tatsache, dass ich 'Birthmark' komplett auf diesem Klavier geschrieben habe, macht das Album zu einer sehr persönlichen Angelegenheit für mich" ("Rough Trade, 2019").

Der vorab ausgekoppelte Song "The Young And Bold I" sei "ein musikalisches Mehrgenerationenhaus: Zum einen adressiert die Norwegerin in dem Song (wie der Titel bereits erahnen lässt) ihr jüngeres Selbst, zum anderen verstecken sich auch im Arrangement familiäre Bande. So hört man unter anderem Klänge vom Klavier der Großmutter und ein von Hanne Hukkelbergs Sohn eingespieltes Schlagzeug-Sample" schrieb das Online-Popmagazin "Neolyd" (26.7.2019).

Für den Oktober hatte sie eine fünftägige Deutschlandtournee angekündigt.

Diskographie

  • "Little Things" (2004), Propeller Recordings/Nettwerk/Warner
  • "Rykestrasse 68" (2006), Propeller Recordings/Nettwerk/Warner
  • "Blood From A Stone" (2009), Propeller Recordings/Nettwerk/Warner
  • "Featherbrain" (2012), Propeller Recordings/Soulfood
  • "Trust" (2017), Propeller Recordings/Soulfood
  • "Birthmark" (2019), Hukkelberg Music/Ingrooves/Rough Trade

FUNERAL:

  • "In Fields Of Pestilent Grief" (2002), Nocturnal Music

Best Of/Hitlist

  • Do Not As I Do (2004)
  • Berlin (2006)
  • Lucy (2008)
  • Blood From A Stone (2009)
  • My Devils (2012)
  • The Whip (2017)
  • Embroidery (2017)
  • Don't Dream (2019)
  • The Young And Bold I (2019)

Adresse

c/o Rough Trade Distribution GmbH, Mathias-Brüggen-Str. 85, 50829 Köln, Internet: www.hannehukkelberg.com



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