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MUNZINGER Pop

Jade Bird

britische Singer-Songwriterin
Geburtstag: 1. Oktober 1997 Hexham/Northumberland
Klassifikation: Singer/Songwriter, Pop (allgemein)
Nation: Großbritannien

Pop-Archiv International 01/2022 vom 11. Januar 2022 (Kai Florian Becker)


Einordnung Sie selbst sagt, sie sei Fan der großen Künstlerinnen Tori Amos, Alanis Morissette und Patti Smith sowie der jüngeren Musikerinnen Phoebe Bridgers, Julien Baker und Lucy Dacus, was letztlich ihren eigenen Songs anzuhören ist. Die Rede ist von der englischen Singer-Songwriterin Jade Bird, die sehr schnell nach oben stieg und nach dem Erfolg ihres Debütalbums keinen Erwartungsdruck zu verspüren schien.

Herkunft Jade Elizabeth Bird wurde am 1. Oktober 1997 in Hexham, Northumberland, geboren. Als sie zwei Jahre alt war, zog ihre Familie nach London. Drei Jahre später lebten sie auf einer Militärbasis in Deutschland. Nachdem sich ihre Eltern 2004/2005 getrennt hatten, wohnte sie mit ihrer Mutter und ihrer Großmutter in Bridgend, South Wales. Dort begann sie erste Songs zu schreiben.

Mit 16 Jahren ging B. auf die "BRIT School", eine weiterführende Schule für darstellende Künste und Technologie, und machte dort 2016 ihren Abschluss. Noch während sie die Schule besuchte, gab sie erste Konzerte und nahm ein 13-Song-Demo auf. Mit diesem hatte sie schnell ein Management und auch einen Plattenvertrag gefunden.

2017 spielte die junge Künstlerin in Großbritannien und den USA und gewann beim "Reeperbahn Festival" den "Anchor Award", einen Newcomer-Preis. Zudem nahm sie im US-Bundesstaat New York ihre Debüt-EP "Something American" auf, die im Juli 2017 auf den Markt kam. Ende des Jahres wurde sie von der "BBC" in der Newcomerliste "Sound Of 2018" ("www.bbc.com", 27.11.2017) geführt.

Debütalbum Nach einigen Singles und einer US-Tour mit dem irischen Musiker Hozier erschien im April 2019 B.s selbstbetiteltes Debütalbum (UK # 10). Geschrieben hatte sie die Songs selbst, produziert wurden sie von Simone Felice, David Baron und Alex Suarez. Das Album handelt von Scheidung, Desillusion, Betrug und Trauer. Die Liebe für ihr Idol Alanis Morissette ist an mehreren Stellen herauszuhören, aber auch Einflüsse der schottischen Künstlerin KT Tunstall sind zu erkennen - beispielsweise in "I Get No Joy". Wobei die Musik B.s nicht zu einem billigen Plagiat verkommt, dafür ist ihr Talent zu groß. Sie lässt eine eigene Handschrift erkennen. Der "Musikexpress"-Online (12.4.2019) schrieb dazu: "Die Songs fegen mühelos über die schweren Themen (Scheidung, Trauer, Tod) hinweg, sie bemühen nicht die geringste Idee von Aktualisierung (Auto-Tune, Trap), sie wissen, dass sie immer schon existierten. Jade Bird hat sie nur zum Leben erweckt."

Bei den 2019er "AIM Independent Music Awards" gewann B. den Preis in der Kategorie "International Breakthrough".

Zweites Album Nicht einmal ein Jahr nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums hatte sie bereits den Nachfolger fertig. Dann aber kam die weltweite Corona-Pandemie und ihre für 2020 geplante Konzerttournee musste abgesagt werden. Dafür veröffentlichte sie 2020 die Singles "Headstart" und "Houdini", im April 2021 die EP "RCA Studio A Sessions" und schließlich im August ihr besagtes zweites Werk "Different Kinds Of Light". Galt die mittlerweile 23-jährige Singer-Songwriterin B. zu Beginn ihrer Karriere als vielversprechende Country/Folk-Musikerin, entdeckte sie ausgerechnet bei Aufnahmen mit Produzent Dave Cobb (John Prine, Lady Gaga) in Nashville ihre Liebe zum Alternative Rock. Auf dem zweiten Album "Different Kinds Of Light" (UK # 27) klingt sie stellenweise nach Alanis Morissette ("Honeymoon") oder Sheryl Crow ("Candidate") - oder eine energische Version von Edie Brickell. Ihre Songs versprühen Indie-Charme, haben aber oft wenig Ecken und Kanten. In "1994" ertönen verzerrte Gitarren, die andere Rezensenten zu Vergleichen mit den Britpop-Legenden BLUR und OASIS antrieben. Im "NME"-Online (10.8.2021) hieß es dazu: "The scratchy Britpop strings of sparring partners OASIS and BLUR creep into '1994', while the springy rhythm and hard snares of 'Honeymoon' call back to Iggy Pop's 'The Passenger'." Allerdings liegt in dem Fall ein Vergleich mit den US-Alternative Rockern PIXIES deutlich näher. Insgesamt fühlen sich die Lieder "an wie ein beseelter Ausflug für die Ohren und nicht wie ein straffes Programm, in dem möglichst viele Facetten abgefrühstückt werden. Der Sound entsteht natürlich, wird niemals aufdringlich, aber auch nicht eintönig. Von einer Erwartungshürde an das zweite Album ist bei Jade Bird nichts zu spüren" war in "www.musikblog.de" (10.8.2021) zu lesen.

Diskographie

  • "Something American" (2017), Glassnote/AWAL/Rough Trade (EP)
  • "Jade Bird" (2019), Glassnote/AWAL/Rough Trade
  • "RCA Studio A Sessions" (2021), Glassnote/AWAL/Rough Trade (EP)
  • "Different Kinds Of Light" (2021), Glassnote/AWAL/Rough Trade

Best Of/Hitlist

  • Cathedral (2017)
  • Lottery (2018)
  • I Get No Joy (2019)
  • Honeymoon (2021)
  • 1994 (2021)

Adresse

c/o Rough Trade Distribution GmbH, Mathias-Brüggen-Str. 85, 50829 Köln, Internet: www.jade-bird.com



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