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Luis Murschetz

deutscher Künstler und Kinderbuchautor
Geburtstag: 7. Januar 1936 Wöllan (heute Velenje/Slowenien)
Nation: Deutschland - Bundesrepublik

Internationales Biographisches Archiv 12/2006 vom 25. März 2006 (hy)
Ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 24/2009


Blick in die Presse

Herkunft

Luis Murschetz wurde am 7. Jan. 1936 in Wöllan (damals Untersteiermark, Österreich; heute Velenje, Slowenien) geboren und wuchs in Frohnleiten in der östereichischen Obersteiermark auf.

Ausbildung

M. versuchte sich sechs Semester an einem Maschinenbaustudium, arbeitete eine Zeit lang in einer Fabrik und schrieb sich schließlich für das Studium der Gebrauchsgrafik an der Schule für angewandte Kunst in Graz ein. Zu dieser Zeit zeichnete er erste Karikaturen für die Grazer "Südost Tagespost", mit denen er sich finanziell über Wasser hielt.

Wirken

Nachdem er eine Zeit lang in Rotterdam als Grafiker gearbeitet und auch Station in London gemacht hatte, ließ er sich 1962 in München nieder, wo er bald seine Karikaturistenfeder für die "Süddeutsche Zeitung" einsetzte. 1971 wurde M. in der Nachfolge von Paul Flora zudem Karikaturist der Hamburger Wochenzeitung DIE ZEIT. Aus beiden Blättern waren seine regelmäßig erscheinenden, hintersinnig gezeichneten Kommentare des aktuellen Zeitgeschehens bald nicht mehr wegzudenken.

Neben der Arbeit als politischer Karikaturist widmete sich M. bereits in den 70er Jahren auch der Illustration von Kinderbüchern, und das teilweise mit großem Erfolg. 1972 erblickte so "Der Maulwurf Grabowski" das Licht der Welt, 1975 folgte "Der Hamster Radel". Der Maulwurf machte auch sogleich international Karriere und wurde gleichzeitig in zwölf Sprachen veröffentlicht. Neben den Büchern für die kleinen Leute brachte M. auch einige Bände mit Cartoons und Karikaturen für den erwachsenen Leser auf den Markt. Dabei widmete er sich so ernsthaften Themen wie "O sole mio oder warum die Drei Tenöre immer noch singen" (00). Schreibenden Kollegen wie dem Kabarettisten Dieter Hildebrandt ("Loch in Erde, Bronze rin..."; 2004) stellte sich M. verschiedentlich als Illustrator zu Verfügung. Im Jahr 2004 veröffentlichte er (zus. mit Ernst Fischer) den Band "Vorsicht, Golfer", zu dem auch der 2003 verstorbene Journalist Herbert Riehl-Heise Texte geschrieben hatte.

Der herausragende Karikaturist M. erfuhr während seiner langen Karriere verschiedentlich Ehrungen. 2001 zeichnete man ihn mit dem Bundesverdienstkreuz aus. In der Laudatio wurde sein "schneller, scharfer, spitzer Federstrich" gelobt, der "durch die Verkleinerung eine Verdunklung erfährt, die bis zur Düsternis reichen kann". Der Künstler sei ein "Mensch mit politischem Verstand, einem freundlichen, auch skurrilen Humor, trockenem Witz, aber auch abgründigem Sarkasmus" (SZ, 4.6.2002).

Für einen Karikaturisten eher ungewöhnlich, zumal für einen, dessen Œuvre wöchentlich um mindestens drei Zeichnungen erweitert wird, wurde M. im Jahr 2005 mit einer Art Retrospektive im Ernst-Bloch-Zentrum in Ludwigshafen geehrt (s. SZ, 6.11.2005).

Familie

M. lebt in München-Schwabing.

Werke

Veröffentlichungen u. a.: "Der Maulwurf Grabowski", Bilderbuch (72; Neuaufl. 98), "Der Hamster Radel" , Bilderbuch (75), "Tschau! Tschüss! Servus!", Cartoons (75), "Der dicke Karpfen Kilobald", Bilderbuch (78), "Wir sitzen alle im gleichen Boot" (81), "Die Theaterhasen", Bilderbuch (88), "Draculas Ende" (91), "Die Ungeheuer von Loch Ness" (91), "Drei Chinesen mit dem Kontrabass" , Bilderbuch (97), "Abschied von Kohl" (98), "O sole mio oder warum die Drei Tenöre immer noch singen" (00), "Couscous auf beide Wangen. Reisegeschichten" (01), "Loch in Erde, Bronze rin..." (04; Text: Dieter Hildebrandt), "Vorsicht, Golfer" (04; zus. mit Herbert Riehl-Heise und Ernst Fischer).

Ausstellungen u. a.: Schloss Mirabell, Salzburg (96), Ernst-Bloch-Zentrum Ludwigshafen (05; Retrospektive).

3. Februar 2007 - 3. März 2007: In der Berliner Philharmonie werden in einer Ausstellung Karikaturen von Luis Murschetz gezeigt.

26. April 2009 - 8. November 2009: Im Karikaturmuseum Krems wird eine Einzelschau mit Werken von Luis Murschetz gezeigt.

Auszeichnungen

Auszeichnungen u. a.: Olaf-Gulbransson-Preis (97), Bundesverdienstkreuz (01).

Mitgliedschaften

Mitgliedschaften/Ämter u. a.: Leitung der Klasse Illustration der Sommerakademie Salzburg (85; 94; 96).



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