Heiner Wilmer
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Internationales Biographisches Archiv
Heiner Wilmer wurde am 9. April 1961 in Schapen, einem Dorf im Emsland, geboren. Dort wuchs er auf einem Bauernhof auf.
Nach dem Abitur am Leoninum in Handrup (1980), einem Gymnasium in Trägerschaft der Herz-Jesu-Priester, trat W. ins Noviziat des Ordens in Freiburg ein. Der Zeit als Novize 1980-1982 folgte 1985 die Ablegung der Ewigen Profess. 1987 weihte ihn der Freiburger Erzbischof
Schuldienst Nach einem Referendariat am Windthorst-Gymnasium in Meppen (1993-1995) arbeitete W. bis 1997 als Lehrer für Religion, Geschichte und Politik sowie als Schulseelsorger an der Liebfrauenschule in Vechta. 1997-1998 war er Lehrer für Deutsch und Geschichte an einer Jesuiten-High-School in der New Yorker Bronx. 1998-2007 wirkte er als Schulleiter an Gymnasium Leoninum Handrup, an dem er selbst Schüler gewesen war.
Ordensoberer 2007 wurde W. Provinzial der deutschen Ordensprovinz der Herz-Jesu-Priester in Bonn. Der 1878 entstandene Orden – nach seinem französischen Gründer Léon Dehon auch "Dehonianer" genannt – hatte ihn in seinem Werdegang stark geprägt. 2013 veröffentlichte er das Buch "Gott ist nicht nett", in dem er über seinen Glauben reflektierte und auch Glaubenszweifel einräumte. 2015 rückte W. als Generaloberer in Rom an die Spitze des Ordens, der sich v. a. der Bildungs- und Sozialarbeit widmet. In seiner Führungsaufgabe habe er sich, so die Frankfurter Allgemeine Zeitung (1.9.2018), von der Maxime "Präsenz statt Repräsentation" des französischen Philosophen Maurice Blondel leiten lassen. Mit einem fordernden wie fördernden Führungsstil als Vorgesetzter von rd. 2.000 Dehonianern in 43 Ländern auf allen fünf Kontinenten habe er eine neue Dynamik in den Orden gebracht, so Beobachter. So gründete er im Ostteil Berlins ein mit Dehonianern aus aller Welt besetztes Kloster, das in einem weitgehend atheistischen Umfeld Zugang zu christlichem Leben anbot. In Rom förderte er die hohe Bildung und Weltläufigkeit der Ordensleute, die mindestens zwei Sprachen sprechen und teilweise ein Zweitstudium absolvieren sollten. "Frömmer, intellektueller, näher beim Menschen" habe die Devise seines Handelns gelautet (FAZ, 1.9.2018).
Bischof von Hildesheim Im April 2018 wurde W. zum 71. Bischof von Hildesheim ernannt und erhielt am 1. Sept. 2018 im Mariendom zu Hildesheim die Weihe. Der damals 57-Jährige folgte auf
Der polyglotte Ordensmann, der mehr als fünf Sprachen spricht, galt vielen Katholiken in Deutschland als Hoffnungsträger. "Es gibt in Deutschland derzeit nicht viele sprachfähige Oberhirten, die wie er theologischen Tiefgang und akademische Finesse mit einer bodenständigen Art zu verbinden wissen und darüber hinaus auch noch über erstklassige internationale Kontakte bis in den Vatikan hinein verfügen", so der Norddeutsche Rundfunk (30.8.2019). Im Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland, der innerhalb der deutschen Bischöfe umstritten war und auf Widerstand aus dem Vatikan stieß, nahm er eine reformfreudige Position ein und galt damit als Vertreter des sog. Synodalen Wegs. Mit diesen Positionen meldete er sich deutlich zu Wort; so forderte er in einem Beitrag in der Wochenzeitung DIE ZEIT (3.6.2020) eine "spirituelle Revolution" der Kirche. Der Synodale Weg, der sich u. a. mit Fragen der katholischen Sexualmoral, dem Zölibat und der Rolle der Frau in der Kirche befassen soll, wurde vom bis 2020 amtierenden Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), dem Münchner Kardinal
Veröffentlichungen: "Mystik zwischen Tun und Denken: ein neuer Zugang zur Philosophie Maurice Blondels" (92), "Gott ist nicht nett" (13), "Hunger nach Freiheit. Mose – Wüstenlektionen zum Aufbrechen" (18), "Trägt. Die Kunst, Hoffnung und Liebe zu glauben" (20), "Mit der Bibel durch das Jahr" (21).
Mitgliedschaften/Ämter: Mitglied der Kommission für Wissenschaft und Kultur der Deutschen Bischofskonferenz, Mitglied der Deutschen Kommission Justitia et Pax.
c/o Bistum Hildesheim, Bischofshaus, Domhof 25, 31134 Hildesheim, Tel.: 05121 307-130, E-Mail: bischofshaus@bistum-hildesheim.de, Internet: www.bistum-hildesheim.de