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Leben und Werk der österreichischen Schriftstellerin Marie-Thérèse Kerschbaumer werden nicht nur wegen ihres politischen Engagements vielfach in engem Zusammenhang gesehen und als weiblicher Beitrag zu einer „Ästhetik des Widerstands“ interpretiert (Hans Höller), sondern auch, weil bestimmte Abschnitte der Biographie Kerschbaumers, wie ihr Costa Rica-Aufenthalt während der ersten Lebensjahre oder ihre Kindheit und Jugend im vom Katholizismus und Nationalsozialismus geprägten Tirol, leitmotivisch in ihrer Prosa wiederkehren. Die biographischen Segmente erscheinen allerdings nur bruchstückhaft und in ästhetisch verdichteter Form.
Roman Jakobsons kommunikationsorientierte strukturalistische Sprach- und Literaturtheorie hat das poetologische Selbstverständnis und die literarische Arbeit Kerschbaumers nachhaltig beeinflußt. In den „Wiener Vorlesungen zur Literatur“ (1986) und im Essay-Band „Für mich hat Lesen etwas mit Fließen zu tun …“ (1989) beschreibt die Autorin unter Bezugnahme auf