Pier Luigi Romita
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Internationales Biographisches Archiv
Ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW
Pier Luigi Romita wurde 1924 in Turin geboren. Sein Vater
R. studierte nach Besuch der Schulen an der Universität Rom Ingenieurwesen (Wasserkraftmaschinen) und konnte mit zwei Stipendien des Nationalen Forschungsrates seine Studien an der Universität Mailand und in den USA vervollständigen können. 1954 erhielt er die Lehrbefugnis für Hydraulik und wurde Inhaber eines Lehrstuhls für Agrarhydraulik an der Universität Mailand.
Politisch durch seinen Vater geprägt und gefördert, trat er schon mit 18 Jahren in die Sozialistische Partei ein, die sich 1942 in Rom im Untergrund gebildet hatte. Er nahm mit Auszeichnung an Partisanenunternehmungen gegen die deutschen Besatzungstruppen teil. 1947 verließ er mit Saragat den PSI (Partito Socialista Italiano), nachdem die Sozialisten eine Aktionseinheit mit den Kommunisten beschlossen hatten. Später war er Abgeordneter der PSU seines Vaters (s.o.), danach der Sozialdemokraten (PSDI). Nachdem er einige Parteiämter bekleidet hatte, zog er 1958 für den Wahlkreis Cuneo/Alessandria/Asti in das Parlament in Rom ein. Nachdem er schon Staatssekretär gewesen war, wurde er erstmals im Kabinett
Schwierigkeiten, nach 1974 eine tragfähige Regierungsmehrheit zu bilden, und die katastrophale Wirtschaftsentwicklung unter der Minderheitsregierung
Bereits unmittelbar nach seiner Wahl wurden erste Zweifel laut, ob es R. gelingen würde, der Partei neuen Auftrieb zu geben. Zum einen, weil er als mehr professoraler Typ mit nicht allzu großer Ausstrahlungskraft galt, zum anderen, weil sein Rezept der "aera socialista" mit Skepsis betrachtet wurde. R.s Konzept einer starken Linken, zu erreichen über verbesserte Beziehungen zur PSI, die Entwicklung einer massenwirksameren Plattform, die andere gleichgesinnte Gruppen anlocken sollte, und eine Annäherung an die KPI fand nicht ungeteilte Zustimmung. Im Okt. 1978 wurde R. abgewählt und durch den bisherigen Vizesekretär
Bei den Parlamentswahlen 1979 konnte die PSDI wieder leichte Gewinne verzeichnen und mit 3,8 % Stimmenanteil 20 Mandate erringen.
Bei den Kammerwahlen vom Juni 1983 konnte R.s Partei erneut Zugewinne verzeichnen und kam mit 4,1 % auf 23 Mandate. In der neuen breiten Koalition von DC, Sozialisten, Sozialdemokraten, Republikanern und Liberalen unter Führung des Sozialistenchefs Craxi wechselte R. zunächst in das Amt des Ministers für Institutionen und Regionen. Im Zusammenhang mit dem Skandal um die "Loge P2" musste PSDI-Chef Pietro Longo schließlich wegen Verstrickung in diese Affäre die Regierung verlassen, wodurch eine größere Krise vermieden werden konnte. R. löste Longo im Juli 1984 in dessen Ressort als Minister für Haushaltsfragen ab.
Nach neuerlichen Stimmeneinbußen der PSDI bei den Wahlen von 1987 (3 %), dem Tod von Parteigründer Giuseppe Saragat und einer Reihe von Korruptionsaffären, in die auch PSDI-Politiker verwickelt waren, folgte R. mit vier weiteren von 17 PSDI-Parlamentariern dem Aufruf des PSI-Chefs zur Wiedervereinigung und trat der PSI bei. Sein Ministeramt konnte er in den Kabinetten Craxi (1983-1987), Fanfani (1987),
R. starb am 23. März 2003 im Alter von 78 Jahren in Mailand. Er war verheiratet und hatte drei Kinder. R. lebte in Mailand und in Rom. Hobbys: Ski- und Wassersport und Tennis.